Fragen eines streunenden Pensionärs
Der Verhüllungskünstler Christo hat sich den Keesseminnen auf der roud Lëns - oder was davon übrig bleibt - angenommen? Nun leider ist er längst gestorben. Die schneeweisse Verhüllung soll wohl verhindern, dass beim Entseuchen des Gebäudes Asbest in Hiehler Viertel entweicht. Eine gewisse Ästhetik kann man dem Objekt nicht abstreiten. A propos Ästhetik. Vor 20 Jahren war das Gebäude umgeben vor den grandiosen Kulissen von « Venise sur Alzette », die das Venedig der Renaissance darstellten. 2.300 m3 Holz, 63 Tonnen Stahl und 6 t Farbe waren verbraucht worden um 18 Vorderseiten von Gebäuden vorzugaukeln. Um die Kanäle zu füllen waren 6.000 Fuder Wasser aus den Quellen der Hiehl abgeleitet worden. Gedreht wurden u.a. « La jeune fille à la perle » mit Scarlett Johansson und « The Merchant of Venice » von Shakespeare mit Al Pacino, unter der Regie Michael Radfords. Es wäre keine schlechte Idee gewesen, in Esch 2022, diese Filme nochmals zu zeigen. Man darf auch nachholen!
Douane abgeflogen?
Das luxemburgische Zollhaus an der Otherstraße gibt es nicht mehr. Vor einigen Monaten war bereits eine Brücke verschwunden, die den Tipp Terre Rouge mit der alten Hütte verband. Der Standort des Zollhauses war immer ein Kuriosum. Die Alzette, die in Richtung Audun die Grenze macht, schlägt an dieser Stelle einen kleinen Bogen, groß genug um die Zollstation aufzunehmen. Es ist verwunderlich, dass der Abriss des Zollhauses zeitgleich mit einer großen Abholzungsaktion von Arcelor-Mittal auf dem Gelände der alten ERA einhergeht. Das Gelände, wie auch die großen Kühlweiher von Terre Rouge gehören dem Stahlkonzern und liegen fast integral auf französischem Boden. Was geht da vor? Der Escher Schöffenrat hatte vor einem Jahr mit großem Tamtam angekündigt, im Sommer 2023 könnten wir wieder in der ERA baden…ein schlechter Witz. Nun heißt es, man werde nicht recht klug aus den Absichten Arcelor-Mittals. Wie steht es nun mit der Transparenz im öffentlichen Leben unserer Stadt?
Gehört die Alzette Arcelor-Mittal?
Die Alzette kommt von den Grenzgemeinden der Moselle biologisch geklärt auf das Escher Territorium. Die Stockenten (colverts) fühlen sich wohl auf ihrem Wasser. Sie zieht einen Bogen um die beiden großen Kühlweiher und verschwindet dann im Tunnel unter der Schlackenhalde. Ab dort versteckt sie sich als unterirdischer Kanal unter Esch und taucht erst wieder auf dem Areal der Metzeschmelz wieder auf. Im bebauten Stadtgebiet ist sie unsichtbar. Sichtbar scheint sie nur Arcelor-Mittal zu gehören. Und den Eschern? Nun sie werden sie in einigen Jahren neu entdecken wenn sie im neuen Viertel Metzeschmelz entkesselt wird und ein breiteres Bett erhält. In der rue d’Audun verhindern Gitter den Zugang zur Alzette. Zugegeben: das Areal ist im Moment etwas gefährlich mit den vielen Kanälen und verrosteten Stegen. Ist es noch zumutbar, dass dieses Gebiet vom Besitzer ungenutzt verkommt…und die Alzette dazu noch gefangen hält?
(« Wou d’Uelzecht duerech…)
Histoires de musées - Bravo Audun!
Il y a quelques
semaines notre ville voisine d’Audun-le-Tiche a ouvert son musée archéologique.
Il est installé dans l’ancien temple protestant de l’avenue Foch (la rue
principale d’Audun) qui date de 1893 et qui était désaffecté. La mairie a pu
acquérir le bâtiment en mauvais état pour la somme symbolique d’un € à
condition de l’affecter à un but culturel. Après une rénovation systématique et
très professionnelle, voilà que le nouveau musée peut accueillir sur deux
étages des collections de la préhistoire jusqu’au 19e siècle.