Als ich am Ostersamstag, des Nachts, die geisterhafte Szenerie im Quartier
betrachtete, wo die Schweißer zwischen Riesenkränen und Scheinwerfern, in
Fontänen von Funken, Hand an die letzten Bestandteile der mächtigen Bogenbrücke
legten, stellte ich mir die Frage, wie viele Brücken der Stahlindustrie es um
Esch herum gibt und was wohl mit ihnen allen geschehen soll. Nur Futter für den
Elektroofen?
Die Brücken an der Beleserstraße in Raemerich sind weg; es wurde dort eine
Situation bereinigt, die ein bisschen nach Maginot-Linie ausgesehen hatte. So
wurde Freiraum für einen ordentlichen Zugang für das neue Stadtviertel
„Universitéit“ geschaffen. Soweit, so gut. Die Bogenbrücke ist nun ebenfalls
weg. Es heißt, die Oberleitungen des Zugverkehrs seien ungünstig nahe unter der
stählernen Brücke angebracht gewesen. Mag sein.