Ich wurde gefragt, ob man,
angesichts des Artensterbens (Insekten und Vögel), nicht viel mehr Blumen in
den Gärten anbauen sollte. Und was man tun solle, wenn man nicht unbedingt das
grüne (oder bunte) Händchen dazu besäße. Ich habe vorgeschlagen, man solle sich
vielleicht vornehmen, 10 verschiedene Blumenarten im Garten zu halten, die
„pflegeleicht“ sind. Ich habe dann 10 Vorschläge von Blumen in alphabetischer
Reihenfolge gemacht, die ich am besten kenne und auch selbst anbaue, da ich
auch kein Blumenheld bin. (Siehe auch den alten Beitrag "Au Backe, Grauwacke in Escher Vorgärten". Es stimmt, ich wohne in einem Appartement, habe aber einen Schrebergarten gemietet. Qui l'eut cru?)
Das will nicht heißen, dass
man anspruchsvollere Pflanzen, wie Rosen(richtiger Schnitt) oder Dahlien
(Knollen im Winter auslagern und im Frühjahr wieder einbetten) und manch andere
meiden sollte.
Als ich fertig war, ist mir
eingefallen, dass man sich auch darauf beschränken könnte, Stauden (vivaces – Stäck)
anzubauen, die jedes Jahr neu aufblühen
und kaum Pflege brauchen. Stauden kriegt man vom guten Nachbar, der seine
teilt, weil sie zu üppig werden
Dann merkte ich, dass ich die Zwiebelblumen (Narzissen, Tuloen,
Schneeglöckchen, Hyazinten,..).gar nicht erwähnt hatte, die man einmal richtig
eingräbt und die jahrelang zurückkommen, teils sogar mitten im Rasen! Stauden
und Zwiebelblumen sind richtig pflegeleicht. Mit Stauden und Zwiebelblumen
zusätzlich zu meiner Zehnerliste käme man gern schon auf 20 verschiedene
Sorten. Aber eins nach dem anderen, hier die 10 Pflegeleichten und Kostenlose.
1. Borretsch (bourrache) – Einjährig. Sommer.
Eher eine Gewürzpflanze mit blauen Blüten. Sät sich immer wieder aus und ist
sehr invasiv. Am Besten immer wieder ausreißen und nur die Pflanzen halten, die
erwünscht sind. Sehr stark von Insekten besucht. Blüten essbar.
2. Kapuziner(kresse) – Einjährig. Gelb bis
rot. Sommer bis Frost. Sehr geeignet als Kletterpflanze, aber nicht alle Sorten
klettern. Fleischige Samen im Herbst ernten und trocknen. Am besten vorziehen
und auspflanzen. Samen beim Nachbar fragen. Sind essbar : interessanter
pfeffriger Geschmack im Salat.
3. Kornblumen (bleuets) Einjährig, praktisch
aber immer wieder kommend. Blau. Invasiv, also Aussortieren nicht scheuen.
Frühsommer und dann nochmals. Kornblumen gibt jeder gern weg.
4. Löwenmaul (muflier) Zweijährig*). Weinrot,
rosa, weiß, orange. Sommer. Winziger schwarzer Samen. Am besten vorziehen.
5. Lupinen (lupin) – Zweijährig
*). Alle Farben, je nachdem oder auch mehrfarbige Blüten. Frühsommer, Säen sich
selber aus und.vergehen dann.
6. Nachtkerze (Kärzeblummen -onagre)
Zweijährig
*). Zitronengelb. Sommer. Blüht nachts und wird also von Nachtfaltern bestäubt.
Man kann abends zusehen, wie die Blüte sich öffnet. Eine Blüte hält nur eine
Nacht aber die Nachtkerze hat viele Blüten. Sät sich immer wider aus. Erste
Pflanzen beim Nachbar fragen.
7. Ringelblumen (souci) – jährlich. Gelb bis
rot. Sommer bis Frost. Sehr einfach zu ziehen, denn säen sich selber aus.
Voller Blüten und lange Blütezeit. Gut für die Bodenhygiene. Samen beim Nachbar
fragen. Werden oft nicht gezüchtet, weil sie als zu banal angesehen werden.
8. Stockrosen (roses
trémières) Zweijährig*). Sommer. Gelb, rot, weiß, rosa dunkellila. Gerne 2 Meter hoch,
dann anbinden. Am besten am Zaun pflanzen.
9. Tagetes (sténkeschen
Houffert – oeillet d’Inde) Einjährig. Goldig bis braun. Sommer. Sollen vorgezogen
werden, kostet Arbeit. Stäbchenförmige Samen gehen leicht auf, Fortpflanzung
braucht einiges Geschick.
10. Vergissmeinnicht
(myosotis) – Einjährig. Blau. Frühjahr. Sät sich immer wieder selber aus. Selektionieren
genügt also oder sehr früh dorthin verpflanzen, wo man sie haben will. Früher
Pollenspender für die Insekten.
Zu Blumen im Garten gibt es noch vieles zu sagen. Nicht von mir, denn ich
bin erst ein lernender Gärtner. Eins weiß ich aber noch und das ist
hochaktuell: Maiglöckchen und Bärlauch gehören nicht gemeinsam in einen Garten,
schon gar nicht wenn Kinder sich im Garten aufhalten. Die Blätter beider
Pflanzen sind zum verwechseln ähnlich. Der Bärlauch ist ein essbares Gewürz, die
Maiglöckchen sind hochgiftig!
*) Blüht erst 1 Jahr nach der Pflanzung aber viele zweijährige Pflanzen
säen selber aus, so dass sie de facto jedes Jahr blühen.
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