Dienstag, 2. April 2019

10 pflegeleichte und völlig kostenlose Gartenblumen für Anfänger und Fortgeschrittene


Ich wurde gefragt, ob man, angesichts des Artensterbens (Insekten und Vögel), nicht viel mehr Blumen in den Gärten anbauen sollte. Und was man tun solle, wenn man nicht unbedingt das grüne (oder bunte) Händchen dazu besäße. Ich habe vorgeschlagen, man solle sich vielleicht vornehmen, 10 verschiedene Blumenarten im Garten zu halten, die „pflegeleicht“ sind. Ich habe dann 10 Vorschläge von Blumen in alphabetischer Reihenfolge gemacht, die ich am besten kenne und auch selbst anbaue, da ich auch kein Blumenheld bin. (Siehe auch den alten Beitrag "Au Backe, Grauwacke in Escher Vorgärten". Es stimmt, ich wohne in einem Appartement, habe aber einen Schrebergarten gemietet. Qui l'eut cru?)


Das will nicht heißen, dass man anspruchsvollere Pflanzen, wie Rosen(richtiger Schnitt) oder Dahlien (Knollen im Winter auslagern und im Frühjahr wieder einbetten) und manch andere meiden sollte.

Als ich fertig war, ist mir eingefallen, dass man sich auch darauf beschränken könnte, Stauden (vivaces – Stäck) anzubauen, die jedes Jahr neu aufblühen und kaum Pflege brauchen. Stauden kriegt man vom guten Nachbar, der seine teilt, weil sie zu üppig werden

Dann merkte ich, dass ich die Zwiebelblumen (Narzissen, Tuloen, Schneeglöckchen, Hyazinten,..).gar nicht erwähnt hatte, die man einmal richtig eingräbt und die jahrelang zurückkommen, teils sogar mitten im Rasen! Stauden und Zwiebelblumen sind richtig pflegeleicht. Mit Stauden und Zwiebelblumen zusätzlich zu meiner Zehnerliste käme man gern schon auf 20 verschiedene Sorten. Aber eins nach dem anderen, hier die 10 Pflegeleichten und Kostenlose.


1. Borretsch (bourrache) – Einjährig. Sommer. Eher eine Gewürzpflanze mit blauen Blüten. Sät sich immer wieder aus und ist sehr invasiv. Am Besten immer wieder ausreißen und nur die Pflanzen halten, die erwünscht sind. Sehr stark von Insekten besucht. Blüten essbar.

2. Kapuziner(kresse) – Einjährig. Gelb bis rot. Sommer bis Frost. Sehr geeignet als Kletterpflanze, aber nicht alle Sorten klettern. Fleischige Samen im Herbst ernten und trocknen. Am besten vorziehen und auspflanzen. Samen beim Nachbar fragen. Sind essbar : interessanter pfeffriger Geschmack im Salat.

3. Kornblumen (bleuets) Einjährig, praktisch aber immer wieder kommend. Blau. Invasiv, also Aussortieren nicht scheuen. Frühsommer und dann nochmals. Kornblumen gibt jeder gern weg.

4. Löwenmaul (muflier) Zweijährig*). Weinrot, rosa, weiß, orange. Sommer. Winziger schwarzer Samen. Am besten vorziehen.

5. Lupinen (lupin) – Zweijährig *). Alle Farben, je nachdem oder auch mehrfarbige Blüten. Frühsommer, Säen sich selber aus und.vergehen dann.

6. Nachtkerze (Kärzeblummen -onagre) Zweijährig *). Zitronengelb. Sommer. Blüht nachts und wird also von Nachtfaltern bestäubt. Man kann abends zusehen, wie die Blüte sich öffnet. Eine Blüte hält nur eine Nacht aber die Nachtkerze hat viele Blüten. Sät sich immer wider aus. Erste Pflanzen beim Nachbar fragen.

7. Ringelblumen (souci) – jährlich. Gelb bis rot. Sommer bis Frost. Sehr einfach zu ziehen, denn säen sich selber aus. Voller Blüten und lange Blütezeit. Gut für die Bodenhygiene. Samen beim Nachbar fragen. Werden oft nicht gezüchtet, weil sie als zu banal angesehen werden.

8. Stockrosen (roses trémières) Zweijährig*). Sommer. Gelb, rot, weiß, rosa dunkellila. Gerne 2 Meter hoch, dann anbinden. Am besten am Zaun pflanzen.

9. Tagetes (sténkeschen Houffert – oeillet d’Inde) Einjährig. Goldig bis braun. Sommer. Sollen vorgezogen werden, kostet Arbeit. Stäbchenförmige Samen gehen leicht auf, Fortpflanzung braucht einiges Geschick.

10. Vergissmeinnicht (myosotis) – Einjährig. Blau. Frühjahr. Sät sich immer wieder selber aus. Selektionieren genügt also oder sehr früh dorthin verpflanzen, wo man sie haben will. Früher Pollenspender für die Insekten.

Zu Blumen im Garten gibt es noch vieles zu sagen. Nicht von mir, denn ich bin erst ein lernender Gärtner. Eins weiß ich aber noch und das ist hochaktuell: Maiglöckchen und Bärlauch gehören nicht gemeinsam in einen Garten, schon gar nicht wenn Kinder sich im Garten aufhalten. Die Blätter beider Pflanzen sind zum verwechseln ähnlich. Der Bärlauch ist ein essbares Gewürz, die Maiglöckchen sind hochgiftig!



*) Blüht erst 1 Jahr nach der Pflanzung aber viele zweijährige Pflanzen
säen selber aus, so dass sie de facto jedes Jahr blühen.


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